Selbst ätherische Öle destillieren?

Sie möchten Öl selber machen und haben Fragen zum Thema Duftöl, Hydrolat und ätherische Öle destillieren? In diesem Forum dreht sich alles um die Gewinnung ätherischer Öle. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).
Derzeit befinden sich 1148 Einträge im Forum.
  • Eintrag Nr. 414

    Elena Missethon | Wien, 22.02.2013 08:39:46
    Sehr geehrte Fr. Dr. Malle, sehr geehrter Herr Dr. Schmickl,
    herzlichen Dank für die prompte Lieferung der Leonardo Destille! Ich konnte nicht anders als sie gleich gestern Abend auszuprobieren (450g Weihrauch). Naturgemäß ist die Ausbeute gering - aber ich hab Weihrauchöl bekommen.
    Ich möchte mich auf diesem Wege auch sehr für die wirklich guten Praxistipps z.B. "Korb mit Küchenrolle auslegen" bedanken. Ich hab von einem dreilagigen Blatt eine Schicht abgezogen (damit es so dünn wie möglich ist) und verwendet, das hat super funktioniert und unglaublich viel Putzarbeit erspart!!!!
    Dazu möchte ich auch noch einen Tipp abgeben:
    Wenn sich etwas angelegt oder angebrannt hat, dann am besten über Nacht Wasser mit Waschsoda (bekommt man z.B. günstigst beim DM) ansetzen (auf 1 Liter 3-4 EL). Wenn es schlimm verbrannt ist mehr verwenden bzw. eventuell aufkochen und dann mit Putzschwamm reinigen.
    Mit Leonardo hat sich die Tür zu einer neuen Welt aufgetan.
    Vielen Dank! Und allen viel Freude bei dieser wundervollen Arbeit.
    LG Elena Missethon
    Antwort
    Danke das freut uns! Gratulation zu Ihrem ersten selbstgemachten Weihrauchöl, und ebenfalls danke für den nützlichen Tipp mit dem Waschsoda.
    Wir wünschen Ihnen auch weiterhin Gutes Gelingen!
  • Eintrag Nr. 413

    Mag. Dietmar Vogt | Österreich/Kärnten/Klagenfurt, 15.02.2013 08:51:14
    Sehr geehrte Frau Dr. Malle und sehr geehrter Herr Dr. Schmickl!
    Betreff: EU-Kosmetikgesetz, Juniperus communis, etc.
    Als absoluter Laie darf ich folgende Fragen an Sie richten. Meine Intention besteht in der "Entwicklung" eines Kosmetikmittel-Prototypes, wo Bergheu und Juniperus communis subsp. alpina in Wildsammlung eine Rolle spielen. Wie hochwertig hinsichtlich des EU-Kosmetikgesetztes bezüglich "Verunreinigungen", Metaboliten etc. kann ein selbst gemachtes äth. Öl mit dem von Ihnen vertriebenen Destillers sein? Darf man erwarten, dass beispielsweise ein aus Trieben und Früchten von Juniperus communis so gewonnenes Öl den Anforderungen einer "Kontrolle" (Lebensmittelgesetz, Kosmetikgesetz) stand hält?
    Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen und Ihre Zeit!
    Mag. Dietmar Vogt
    Antwort
    Wie bei anderen Destillationsanlagen auch, ist das Ergebnis ein Rohöl, d.h. inklusive aller Inhaltsstoffe die beim Wasserdampfdestillieren aus dem Pflanzenmaterial entweichen. Es hängt von der Anwendung ab, ob dies erwünscht ist oder nicht. Für den Lebensmittelbereich müssen gewisse (z.B. giftige oder allergieauslösende) Bestandteile entfernt werden, bei Düften wird oft nur eine einzelne Komponente aus dem ätherischen Öl verwendet. Im Gegensatz zur Aromatherapie, dafür kommt möglichst unraffiniertes Rohöl zur Anwendung. Die Auftrennung des Rohöls erfolgt meist mittels fraktionierter (Vakuum-)Destillation.
  • Eintrag Nr. 412

    Elena Missethon | Wien, 13.02.2013 00:01:32
    Ich bin gerade beim Recherchieren über Destillation von ätherischen Ölen und bin begeistert von ihren Internetinformationen. Ihr Buch habe ich sofort bei Amazon bestellt.
    Ich habe gleich eine Frage dazu.
    Gilt es auch für feste Stoffe wie Harze (Myrrhe, Weihrauch,...), Wurzeln (Kalmus, Beinwell,...) und Rinden (Zimt,Casia,...),dass sie in den Korb und nicht direkt ins Wasser kommen sollten?
    Wie stark sollten die Sachen dann zerkleinert werden? Z.B. das Harz zerreiben (wie mittelfeiner Sand) und die Wurzel bzw. Rinden?
    Mit welchen Werkzeugen macht man das am besten?
    Zur Zeit komme ich nur an getrocknete Wurzeln und Rinden.
    Vielen Dank
    Elena Missethon
    Antwort
    Danke, Ihre Begeisterung freut uns!
    Im Buch sind alle Ihre Fragen sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich beantwortet...
    ad 1) Pflanzenmaterial nie im Wasser mitkochen, beeinträchtigt Ölqualität, siehe Buch.
    ad 2) Bis auf wenige Ausnahmen möglichst fein, jedoch so zerkleinern, dass sich Material dabei nicht erwärmt. Siehe Buch. Wurzeln vorher fermentieren, siehe Buch.
    ad 3) Für Haushaltsmengen gibt's einige sinnvolle Küchengeräte, siehe Buch.
    ad 4) Naschmarkt! Der Stand nach der ersten Querstraße bietet sehr viele getrocknete Kräuter und Gewürze an. Die getrocknete Minze in Papiersäckchen hat enorme Ausbeuten, Öl ist hervorragend! Ansonsten googlen für Versandhandel für Kräuter und Gewürze.
  • Eintrag Nr. 411

    Sabia | Rhl-Pf, 17.01.2013 12:39:50
    Hallo,
    Ihr habt eine wunderbare Homepage aufgebaut, vielen Dank dafür. Ich wäre auch an einer Destille zur Herstellung ätherischer Öle interessiert, was sich mir jedoch noch gar nicht erschließen möchte ist der Umstand mit dem Zoll :( Könnten Sie mich bitte über den Ablauf informieren?!
    Vielen Dank für Ihre Mühe
    MfG
    Sabia
    Antwort
    danke! :-)
    In DE ist die Herstellung von ätherischen Ölen ab einer gewissen Kesselgröße meldepflichtig. Sofern kein Alkohol destilliert wird, ist die Anmeldung relativ problemlos. Zitat: "Das Hauptzollamt kann für Filtergeräte und Destilliergeräte auf Antrag weitere Erleichterungen oder Ausnahmen von der Anmelde- und Anzeigepflicht zulassen, wenn eine missbräuchliche Verwendung nicht zu befürchten ist (z.B. zur Herstellung ätherischer Öle)." für weitere Infos siehe http://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Alkohol-Kaffee-Kraftstoffe-Strom-im-Haushalt/Brauen-Brennen-Roesten/Branntwein/Herstellung-Branntwein/herstellung-branntwein.html
  • Eintrag Nr. 410

    Brigitta Wisselaar | Basel-ch, 02.01.2013 14:53:18
    Heute morgen habe ich 600g Koriandersamen destilliert mit der Leonardo. Das hat recht gut Oel gegeben, ca. 3ml, allerdings mit braunen Schlieren drin. Soll das so sein?
    Mit freundlichem Gruss
    Brigitte Wisselaar
    Antwort
    Dafür kann es zwei Ursachen geben: einerseits Feinstaub aus dem Pflanzenmaterial oder Inhaltsstoffe die beim vollständigen Abkühlen und nach längerem Stehenlassen ausflocken. Beides betrifft eigentlich nur die Optik. Oft setzt sich die Trübung nach einiger Zeit von selbst ab, auf der Grenzschicht Hydrolat zu Öl.
  • Eintrag Nr. 409

    Kurt | Graz, 29.11.2012 19:11:42
    Hallo!

    Ich interessiere mich ätherische öle herzustellen und zu verkaufen. Was benötige ich dazu (rechtlich)? Welche Destille (Kupfer oder Edelstahl)?
    Ich bedanke mich für Ihre geschätzte Antwort!
    Mfg
    Kurt
    Antwort
    Wenn Sie die Öle mit Angabe der entsprechenden Wirkung auf den Organismus verkaufen möchten, sollten Sie diese von einem professionellen Labor analysieren lassen. Kupfer oder Edelstahl ist diesbezüglich jedenfalls nicht relevant.
  • Eintrag Nr. 408

    Christine Schwaighofer | Pongau Salzburg, 26.11.2012 09:46:59
    Im Eintrag Nr. 405: schreiben Sie vom fermentieren der Alantwurzel. Meinen Sie im freien in einem Karton offen unter einem Dach liegen lassen? Ich habe jetzt schon sehr trockene zerkleinerte Wurzeln vom Alant - sie riechen besonders gut- kann ich diesen Fermentierprozess im Freien noch machen oder besser im Haus mit befeuchten? Wir haben einen starken und langen Winter.
    Kann man auch die Wurzeln von Mädesüß, Baldrian, Herzgespann,Eibisch und Beinwell destillieren? Diese dann auch fermentieren?
    Vielen Dank für Ihre Antwort
    Christine
    Antwort
    Beides ist möglich, aber im Haus und befeuchten geht schneller. Baldrianwurzel funktioniert, bei den anderen Pflanzen ist es auf jeden Fall sinnvoll dies auszuprobieren. Ja, Wurzeln immer fermentieren.
  • Eintrag Nr. 407

    Raab Thomas | Wien, 16.10.2012 10:54:29
    Liebes Team
    Ich hätte bezüglich der Destillation von Ölen ein paar Fragen. Ich habe die Destille „Leonardo Classic“ und damit schon Lavendel destilliert, was nebenbei zu sehr ertragreichen Ausbeuten führte. Allerdings haben sich nun Fragen aufgeworfen.
    1) Der Dampfraum, besonders kurz vor dem Kondensationsraum, wurde extrem heiß (ca. 70-100°C). Dies führte dazu, dass Teilweise Rauch aus dem Kondensationsrohr kam. Ich wirkte mit kalten Tüchern entgegen, was auch zu einem entsprechenden Erfolg führte. Allerdings musste ich nun fortan weiterkühlen. Ich hätte mir das Destillieren weniger Stressig vorgestellt ;) Nun meine Frage. Was war falsch? Oder ist das normal. (Die Kühlung war immer Stoßweise aufgedreht, um Wasser zu sparen, allerdings wurde das Kühlwasser nie Lauwarm. Bzw. Der Herd wurde auch auf das minimalste (Wasser kochte noch) zurückgedreht.)
    2) Wie viel Droge soll in den Dampfraum? Darf ich ihn bis zum Rand anfüllen? Oder ist weniger mehr bzw. Hilft mehr, mehr? In Bezug auf die Ausbeuten.
    3) Soll man die Droge in Dampfraum etwas anpressen oder sehr locker lassen? (Ich glaube ja persönlich locker, weil der Dampf ja den geringsten Wiederstand wählt.)
    4) Ist es besser die Drogen zu trocknen oder soll man sie gleich verarbeiten?
    5) Wie lange soll man der Ätherische Öl "reifen" lassen bis eine weiter Verarbeitung Sinnvoll erscheint.
    6) Können sie Literatur empfehlen für Verarbeitungsmöglichkeiten von ätherischen Ölen, am besten mit Rezepten?
    7) Darf man ätherische Öle zum Kochen verwenden? Also macht es 1. Sinn (in Bezug auf Geschmack) 2. wenn man z.B. Lavendel, Pfefferminz, Thymian Öl etc. hat und man gibt in 100 ml Essig ein paar Tropfen hinein kann das in irgendeiner Weise der Gesundheit schaden? Bzw. könnte man z.B. das Lavendelhydrolat 1:1 mit Essig mischen und über einen Salat geben?
    8)Ich habe nach Weihnachten vor aus den ganzen Christbäumen Öl herzustellen. Würde das gehen? oder ist die Ausbeute anschließend so gering, dass es die Mühe nicht Wert wäre?
    9) Es wurde öfters erwähnt, dass das Hydrolat zum erneuten destillieren verwendet werden kann. Zwecks Ausbeute. Allerdings wird auch erwähnt, dass ein Ölabscheider keinen Sinn macht, weil das Hydrolat zurückgeführt wird und somit die Qualität mindert (Zersetzungen erfolgen). Ist es also nun Sinnvoll mit Hydrolat zu destillieren oder nicht?
    Ich hoffe, dass ich nicht zu viele Fragen gestellt habe. :)
    Achja und ein großes Lob an diese Seite und das Buch möchte ich auch noch aussprechen.
    Mfg
    Thomas
    Antwort
    ad 1) Herdplatte maximal aufdrehen, Wasser sollte stark kochen (siehe Gebrauchsanweisung bzw. nebenstehendes Buch von uns "ätherische Öle selbst herstellen"). Das ist kein Rauch (dann wäre im Kessel alles angebrannt), sondern kleinste Dampfmengen, können Sie vernachlässigen. Besser das Rohr heiß lassen, um zu gewährleisten, dass Öle die im kalten Zustand dickflüssig sind, auch gut abrinnen.
    ad 2) Siehe Gebrauchsanweisung bzw. Buch: Anlage nach Möglichkeit immer vollständig befüllen, ergibt maximale Ausbeute.
    ad 3) Siehe Buch: Etwas anpressen bei Kräutern, sonst ist Schüttung doch zu locker. Nicht pressen z.B. bei zerkleinerten Orangenschalen, sonst könnte Anlage verstopfen. Dampf sollte noch durchströmen können. Hinweis: oft zeigt sich, dass nach der Destillation noch große Bereiche der Packung trocken geblieben sind. Das ist vollkommen in Ordnung! Dampf ist trocken. Nasse Bereiche deuten darauf hin, dass bis dorthin das kochende Wasser gelangt ist. In geringem Umfang zwar kein Problem, eigentlich sollte das Pflanzenmaterial aber nicht mitkochen.
    ad 4) Siehe Buch, ist abhängig von dem was Sie destillieren. Die meisten Pflanzen können auch getrocknet verarbeitet werden. Zwar ist Ausbeute ein wenig geringer, aber dafür passt im frischen Zustand weniger in die Anlage. Erfahrungsgemäß hebt sich beides schlussendlich mehr oder weniger auf, so dass bei voller Anlage die gleiche Menge Öl herauskommt.
    ad 5) Siehe Buch
    ad 6) Siehe Buch
    ad 7) Siehe Buch. Ja, eignen sich (in geringen Mengen) auch zum Kochen, ist auch sinnvoll. Essig & ätherisches Öl bzw. Hydrolat: ja, ist ebenfalls möglich.
    ad 8) Ein Versuch sicher wert, befürchte jedoch, dass Ausbeute sehr gering sein wird. Wichtig dabei: so gut zerkleinern, dass auch Nadeln zerkleinert werden. Sonst kann ätherisches Öl nicht entweichen, weil Nadeln mit Wachsschicht umgeben sind.
    ad 9) Siehe Buch. Aus qualitativer Sicht nicht sinnvoll, gewerblich wird dies jedoch z.B. bei Rosenöl gemacht, um die geringe Ausbeute zu steigern.
    Danke, freut uns sehr! Bitte die entsprechend beantworteten Fragen im Buch nachschlagen.
  • Eintrag Nr. 406

    helene Kücher | OÖ, 01.08.2012 21:11:06
    Habe einen Fehler bei einer alten Fachfrage entdeckt. Ihre Antwort auf Fachfrage Nr. 210 (05.Okt.2006) passt nicht zur Frage. Wahrscheinlich wurde etwas verwechselt, jedenfalls stimmt die Antwort so nicht.
    Antwort
    Vielen Dank für den Hinweis, habe Antwort korrigiert.
  • Eintrag Nr. 405

    Viktor Lasku | 8634 Hombrechtikon CH, 29.07.2012 18:45:24
    Guten tag
    Es tut mir Leid, wenn ich Ihre kostbare Zeit mit in Anspruch nehme, aber ich habe noch einige Fragen bezüglich der nächsten Destilation. In dieser Saison erwarten wir 50-100 Tonnen Alantwurzeln(Inula helenium. Da es die Erste Destilation mit dieser Pflanze ist, habe ich noch einige Bedenken. Ich wäre froh um einige Ratschläge. Müssen wir die Wurzel frisch destiliern, oder müssen wir es zuest trocknen? Wie muss die Trocknung vorgenommen werden(Lagerung, Trockenanlage)? Auf welche Grösse muss ich die Wurzeln zerkleinern?
    Ich bin sehr dankbar um die wertvolle Hilfe von Ihnen. Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Bemühungen.
    Freundliche Grüsse
    Viktor Lasku
    Antwort
    Wurzeln sollten vor der Destillation generell immer fermentiert werden (so ähnlich wie schwarzer Tee, schwarzer Pfeffer oder Tabak), sonst entsteht kaum ätherisches Öl. Dazu die Wurzeln zerkleinern (ca. 1 cm Stücke), trocknen lassen, mit Sprühflasche befeuchten, wieder trocknen lassen, wieder befeuchten, trocknen lassen usw. Je öfter, desto besser fermentiert. Es hilft auch, wenn Schnittgut z.B. in einen durchsichtigen Kunststoffsack gegeben und in die Sonne gelegt wird. Jedoch ist die Gefahr dann groß, dass Inhalt verschimmelt.
    Noch einfachere Methode, aber langwierig: zerkleinern und im Freien, unter Dach, offen liegen lassen. Durch Wetterschwankungen, kalt/warm, feucht/trocken fermentiert das Material ebenfalls im Lauf von einigen Jahren.
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