Selbst ätherische Öle destillieren?

Sie möchten Öl selber machen und haben Fragen zum Thema Duftöl, Hydrolat und ätherische Öle destillieren? In diesem Forum dreht sich alles um die Gewinnung ätherischer Öle. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Juni 2018:

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Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
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  • Eintrag Nr. 373

    Gonzalo | NRW Deutschland, 24.04.2011 10:13:04
    Hallo!
    Seit lange wollte ich euch fragen: ist es möglich Schwertlilienwurzeln (iris florentina/germanica) mit "Leonardo" zu destillieren? Ich habe sie vor drei jahre geschält und aufbewahrt. Früher habe versucht eine alcohol tinktur daraus zu machen und es war sehr mild, als ob die meisten aromastoffen nicht alcohollöslich wären...
    Nächste frage, bald kommen die Schwarze Johannisbeeren, wie kann ich sie mit "Leonardo" destillieren ohne das den saft zum wasser tropft?

    Vielen Dank, immer froh über eure Antworten!!!
    Antwort
    Ja, funktioniert, allerdings sollte die Wurzel vorher fermentieren: dazu gibt's mehrere Methoden, die einfachste: Wurzel einige Jahre im Freien (aber zugedeckt) der Witterung aussetzen. Oder: Wurzel zerkleinern (ca. 1 cm große Stücke) auf einem Tisch aufbreiten, mit Wasser besprühen, trocknen lassen, wieder besprühen, trocknen lassen usw. Vorgang ca. 4 bis 5 mal wiederholen.

    Johannisbeeren enthalten keine ätherischen Öle. Sie könnten damit einen Schnaps (Geist) machen, dies gelingt jedoch nicht mit der Leonardo. Oder einfacher in Alkohol einlegen (ansetzen).
  • Eintrag Nr. 372

    Jacqueline Müller | Schweiz, 03.03.2011 00:15:34
    Hallo zusammen!
    Ich habe diesen Winter sehr viele Orangenschalen destilliert, mit sehr grossem Erfolg. Nun habe ich eine Frage dazu: Wie verhält es sich mit den Furocumarinen, werden die durch die Hitze zerstört?
    Antwort
    Furocumarine sind kristalline Verbindungen, gelangen bei der Wasserdampfdestillation also nicht ins ätherische Öl, weil sie nicht verdampfen. Sind jedoch hitzebeständig, d.h. nur durch's kochen werden sie nicht zerstört. Wirken phototoxisch. Sind z.B. in Sellerie in vergleichsweise größeren Menge enthalten, in kaltgepressten Zitrusölen in geringeren Konzentrationen auch, daher nicht kaltgepresstes Zitrusöl auf die Haut schmieren und dann ein Sonnenbad nehmen. Destillierte Zitrusschalenöle (Orangenschalenöl) haben dieses Problem wie beschrieben nicht. Gepresste Zitrusöle werden häufig als Aromazusatz verwendet, daher sind auch Furocumarine in geringen Mengen z.B. im Cola zu finden.
  • Eintrag Nr. 371

    Rosi | München, 02.03.2011 18:46:44
    Hallo!
    Ich habe heute zum ersten Mal diese Seiten gelesen und bin begeistert! Könnt Ihr mir helfen?
    Ich hatte letztes Jahr extrem viele Nachtkerzen im Garten, die ich nach dem Ausreifen der Samen geschnitten habe. Einen Teil der Samen habe ich bereits in mühsamster Arbeit ausgefummelt, in der Hoffnung, damit Nachtkerzenöl herstellen zu können.
    Leider kann ich nirgends Anweisung dafür finden.
    Ich habe es im Mörser versucht, klappt aber nicht.
    Kann man das Öl herstellen, indem man die Samen in z.B. Jojobaöl einlegt?
    Was kann ich sonst zur Ölgewinnung machen?
    (Angeblich kann man die Samen essen. Die Frage ist nur, ob der Körper diese harten Teile aufschließen kann, um einen Nutzen daraus zu ziehen, oder ob die unverdaut ausgeschieden werden)
    Ich habe auch gelesen, dass man das Öl aus den Blüten herstellen kann, d.h. Blüten in Öl einlegen.Das wäre ja erst in der neuen Wachstumsperiode aktuell. Wäre das Blütenöl wirksam?
    Jetzt kommt es mir wirklich auf die Ölgewinnung aus meinen Samen an, weil ich nicht noch viele Stunden die Samen auspulen möchte, wenn es evtl.keine Möglichkeit der Ölgewinnung gibt.
    Bitte antwortet möglichst schnell. Danke!
    2.3.2011
    Antwort
    Das Nachtkerzenöl wird aus den unzerkleinerten Samen der Nachtkerze durch (Kalt)Pressung hergestellt und ist ein fettes Öl. Sehr aufwändig, geringe Ausbeute, daher ist das Öl auch relativ teuer.
    Ja, essbar sind Wurzeln, Samen, Blüten und Blätter. Anwendung ist heutzutage aber im kosmetischen Bereich, z.B. zerriebene Samen bei Hautausschlag auf die Haut auftragen. Das Nachtkerzenöl schützt Haut vor Feuchtigkeitsverlusten, wird daher bei trockener, schuppiger Haut angewandt.
    Blütenöl: direkt lässt sich aus den Blüten kein Öl gewinnen, Sie können jedoch in ca. 0,5 Liter Trägeröl (Olivenöl, Sonnenblumenöl, Jojoba-Öl usw.) ca. 0,25 Liter Nachtkerzenblüten geben. Nach ca. einem Monat abfiltrieren. Ernte der Blüten am Abend, nach Sonnenuntergang. Dieses Öl anwenden bei trockener Haut und Verbrennungen, z.B. Sonnenbrand.
  • Eintrag Nr. 370

    Julies | Weingeist, 06.02.2011 12:27:19
    Hallo!
    Ich habe in der Apotheke Weingeist gekauft (100 ml für 5,30 Euro)
    Ich habe allerdings nicht erwähnt dass ich diesen zum Verzehr für EierLikör verwenden möchte, da ich nicht wusste dass es da vergällten und unvergällten gibt! Es steht allerdings weder %-Zahl noch ob vergällt oder nicht!
    Also meine Frage: Woher weiß ich ob der Weingeist verzehrbar ist?
    Antwort
    Aufgrund der Preises und weil jeglicher Gefahrenhinweis fehlt, würde ich davon ausgehen, dass es sich um unvergällten Alkohol handelt. Vergällter Alkohol nennt sich (Brenn-)spiritus, ist am Geruch deutlich erkennbar und wenn man einen Tropfen auf die Hand gibt, kurz verreibt und mit der Zunge antippt, ist der sehr sehr bittere Geschmack unverkennbar. Fazit: giftig! Wenn die Apotheke so etwas ohne entsprechende Gefahrenhinweise verkaufen würde, hätte das Personal sicher schon Probleme bekommen.
    Alkoholgehalt am besten nachmessen, z.B. mit Alkoholometer, siehe www.schnapsbrennen.at oder www.essigherstellung.at. In Österreich hat Weingeist normalerweise 96%vol, in Deutschland wird jedoch auch 1:1 verdünnter Weingeist angeboten.
  • Eintrag Nr. 369

    Franziska Skoff | Südsteiermark, 27.01.2011 20:24:49
    Hallo!
    Wir haben 1000 Stück Damascener Rosen gepflanzt und wollen unter anderem auch Rosenwasser und Rosenöl herstellen. Welche Destille wäre empfehlenswert - auch für größere Mengen?
    Und vor allem würde uns interessieren, wie man das Rosenwasser bzw. das Rosenöl haltbar machen kann?
    Danke!
    Franziska Skoff
    Antwort
    Wegen der geringen Ausbeute ist die Leonardo-Anlage am besten dafür geeignet, weil mit Kühlkuppel ausgestattet. In einer Kühlschlange bleibt eine geringe Menge Öl hängen und wenn die Ausbeute sehr gering ist wie bei Rosen, könnte es sein, dass dadurch gar kein Öl herauskommt.
    Ätherische Öle sind von sich aus zumindest einige Jahre haltbar, wenn dunkel gelagert und kühl, aber nicht Kühlschrank.
    Hydrolate, wenn selbst hergestellt, also unverdünnt, enthalten eine nicht zu vernachlässigende Menge ätherisches Öl, dadurch sind diese in der Regel auch haltbar. Haltbar machen, z.B. durch Zugabe von Alkohol ist im Buch "ätherische Öle selbst herstellen" beschrieben.
  • Eintrag Nr. 368

    Ursinum | Schweiz, 13.11.2010 12:02:48
    Hallo
    Wir haben für ein Projekt bei einer Firma Nadelhölzer destillieren lassen. Es sind Fichten, Douglasien und Weisstannen. Das äth. Öl wurde per Wasserdampfdestillation gewonnen. Nun sind wir völlig schockiert. Das Öl stinkt dermassen es ist kaum auszuhalten. Auch das Hydrolat hat den selben Geruch. Das Nadelholz riecht man nur entfernt heraus. Ich versuche den Geruch mal zu beschreiben: Es ist ein beissender Geruch der mich fast etwas an verbrannt erinnert. Es erinnert auch an eine angezogene Handbremse bei der Autofahrt. Meine Freundin erinnerte der Geruch an Motorenöl und eine andere beteiligte Person meinte sogar es riecht nach Fäkalien. Der nette Mann von der Destillation fand den Geruch allerdings nicht sonderbar und meinte man müsse das Öl einfach noch etwas stehen lassen damit sich der Geruch verändere.
    Ich habe das Gefühl da ist etwas total schief gelaufen. Was könnte die Ursache für den üblen Geruch sein? Besten Dank wenn mir jemand helfen kann!!!!
    Antwort
    Das ist ganz sicher nicht normal! Wir haben schon oft wohlriechende ätherische Öle aus Tannen, Fichten, Föhren, Latschen, Lärchen usw. mittels Wasserdampfdestillation gewonnen (mit der Anlage "Leonardo"). Nicht nur Nadeln und dünne Äste, auch zerkleinerte Tannenzapfen. Egal von welchem Nadelgehölz, das Öl roch immer sehr angenehm, so ähnlich wie ein Saunaaufguss. Kein Wunder, schließlich ist darin meistens Latschenöl enthalten.
    Vermutlich ist beim Destillieren etwas ordentlich angebrannt oder die Anlage wurde vor der Destillation nicht richtig gereinigt. Es ist zwar richtig, dass ätherische Öle vor der Anwendung erst reifen sollten. Allerdings verfeinert sich dann nur noch der bereits gebildete Duft, ein Gestank verschwindet dadurch nicht.
    Fazit: zukünftig mit Hilfe des Buches "ätherische Öle selbst herstellen" selber Destillieren. Wenn Sie die Tipps und Tricks aus dem Buch befolgen, bleiben Ihnen solche Enttäuschungen erspart. Auch uns ist schon öfters mal was angebrannt, das Ergebnis war nur noch zum Wegschütten...
  • Eintrag Nr. 367

    Sina | Schweiz, 06.11.2010 00:24:28
    Hallo
    Seit einiger Zeit bin ich im Besitz Ihres Buches über die Ätherischen Öle und begeistert am ausprobieren, was man mit Düften so alles machen kann.
    Nun mag ich die Raumdüfte mit den Stäbchen, die in letzter Zeit so in Mode gekommen sind, besonders und würde sehr gerne selbst probieren so etwas zu mischen. Sehr erfolgreich war ich bis jetzt aber nicht damit. Eine Mischung der Öle mit Wasser (dest.) und Alkohol (96%) wird erstens immer trübe und zweitens wird es von den Holzstäbchen nicht gut aufgesogen. Auch Versuche mit Glycerin waren nicht erfolgreich.
    Auf englischen Homepages hab ich Anleitungen gefunden, die empfehlen "Dypropylenglycol Fragrance Grade" als Basis für solche Raumdüfte zu verwenden. Bisher hab ich aber nicht rausgefunden, wo man das hier kriegen könnte...
    Haben Sie sowas schon mal versucht bzw. wissen Sie, was eine gute Basis für so einen Raumduft wäre?
    Vielen Dank für die Hilfe.
    Antwort
    Auch wir haben diesbezüglich schon einiges ausprobiert. Am besten hat noch 96%vol Ethanol funktioniert, in dem, ohne Wasserzugabe, das ätherische Öl aufgelöst wurde. Wie Sie bereits geschrieben haben, saugen die Stäbchen die Flüssigkeit nicht optimal auf, wenn zuviel Wasser enthalten ist. Leider verdunstet Ethanol mit 96%vol sehr rasch, die Stäbchen trocknen dadurch oft aus. Eine andere Möglichkeit wäre, nicht das ätherische Öl, sondern das Hydrolat (entsteht ebenfalls bei der Wasserdampfdestillation) in einer flachen Schale direkt offen stehen zu lassen, ohne Stäbchen, eventuell einen Streifen Löschpapier hineinhängen. Oder das Hydrolat in eine klassische Duftlampe (die mit dem Teelicht) geben. Wir wollten eine Möglichkeit finden, ohne das handelsübliche Lösemittel für Raumdüfte auszukommen.

    Wenn Sie nach "Dipropylene Glycol Fragrance Grade" googeln, finden Sie viele Anbieter davon, eventuell die letzten beiden Wörter weglassen. Wichtig: Nicht "Dypropylen" sondern "Dipropylene": das Präfix "Di-" bedeutet "zwei", es wird nicht mit "y" geschrieben. Im Englischen auf das letzte "e" nicht vergessen, die Wörter getrennt schreiben.
    Wenn Sie nach einem deutschsprachigen Anbieter suchen, nach "Dipropylenglycol" googeln.
  • Eintrag Nr. 366

    schmid Jörg | Griechenland, 31.10.2010 18:03:35
    Hallo. Ich habe eine Frage bezüglich Salbeiöl selber Herstellen. hat schon jemand damit Erfahrung gesammelt? Ich habe grössere Mengen an salvia officinalis frisch aus den griechischen Bergen zur verfügung 5-50kg. Würde gerne wissen wie man eine Destille selber Herstellen kann oder ob mann da zu Richtigen Destilen greiffen muss....bin froh über jede Auskunft.
    Antwort
    Ja, haben wir. Salbeiöl wird, neben anderen ätherischen Ölen, bei jedem Seminar mittels Wasserdampfdestillation hergestellt. Die Herstellung ist im Buch "ätherische Öle selbst herstellen" sehr ausführlich und für Laien leicht verständlich beschrieben. Dort finden Sie auch detaillierte Beschreibungen von Destillationsanlagen und viele Tipps für den Selbstbau.
  • Eintrag Nr. 365

    kiliba | Bayern, 12.10.2010 21:40:37
    Hallo
    Ich müsste bitte für die Versuche für meine Facharbeit über die ätherischen Öle der Melisse folgendes wissen:
    1. Was für einen Siedepunkt hat das ätherische Öl der Melisse? (Destillation)
    2. Mein Lehrer will dass ich das Öl ducrh Exraktion herstelle. Für meine Versuche brauche ich nicht viel von dem Öl (vielleicht 5 ml). Die Extraktion soll mit Petrolether durchgeführt werden. Meine Frage ist nun: Wie viel von dem Petrolether benötige ich circa für die Extraktion?
    Vielen Dank schonmal im voraus!
    Gruß Kili
    Antwort
    ad 1) Wie alle ätherischen Öle ist auch Melissenöl ein Gemisch aus einer Vielzahl flüchtiger Einzelkomponenten, die naturgemäß nicht alle den selben Siedepunkt haben. Das Gemisch hat einen Siedebereich der ca. bei 220°C liegt.
    ad 2) Wieso kommen Sie gerade auf Melisse? Der Ölgehalt ist sogar noch geringer als bei Rosen (ca. 0,01 bis 0,015%). Für den Versuch wäre es weitaus sinnvoller z.B. Lemongras oder eine andere Pflanze mit einer "normalen" Ausbeute (je nach Pflanze einige Prozent) zu verwenden. Außerdem wird Melissenöl normalerweise durch Wasserdampfdestillation gewonnen, nicht durch Extraktion. Gemäß der Ausbeute (sollen es bei der Extraktion etwas mehr sein, Annahme: 0,02%) und einer Dichte von ca. 0,9 g/ml sind für 5 ml also 20 bis 25 kg Kraut notwendig (frisch, optimal geerntet hinsichtlich Stadium, Tageszeit, Sonneneinstrahlung usw.). Um so eine große Menge zu extrahieren benötigen Sie grob geschätzt ca. 30 Liter Lösemittel (auf mehrere Extraktionsvorgänge aufgeteilt).
  • Eintrag Nr. 364

    musab | bayern, 12.10.2010 03:46:30
    kann man musk öl mit orangen öl mischen ?
    wenn ja verfärbt sich das ?
    weil das eine tierisches duft öl ist und das andere ein öl was destiliert wurde ???
    oder kalt geprest wurde
    kann mir das einer sagen bitte
    mfg
    Antwort
    Ja, ist möglich. Ein Parfum ist ein Gemisch aus ca. 100 bis 200 ätherischen Ölen. Dabei werden vorwiegend pflanzliche oder künstlich hergestellte Öle verwendet. Tierische Duftöle wurden früher ebenfalls oft eingesetzt, heutzutage jedoch aus Kosten- und Tierschutzgründen nur noch selten.
    Das Öl verfärbt sich nicht, die Farbe ist die Mischfarbe der Einzelkomponenten.
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