Selbst ätherische Öle destillieren?

Sie möchten Öl selber machen und haben Fragen zum Thema Duftöl, Hydrolat und ätherische Öle destillieren? In diesem Forum dreht sich alles um die Gewinnung ätherischer Öle. Bitte beachten Sie unsere Forenregeln (siehe Hilfreiche Tipps zur Benützung).

Juni 2018:

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Juni 2002:

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So das war's auch schon, wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Erfahrungsaustausch, Lesen, Beiträge verfassen und natürlich auch beim anschließenden Ausprobieren! Dr. Malle & Dr. Schmickl
Derzeit befinden sich 1148 Einträge im Forum.
  • Eintrag Nr. 304

    Pamela Hinding | Oberösterreich - Linz, 18.11.2008 09:57:48
    Hallo!
    Ihr Buch ist echt spitze - Danke für die rasche Zusendung!
    Nun aber meine Fragen:
    Habe eine 6l Wasserdampfestille - nun muss ich 1,5l Wasser reinfüllen - aber auch 1,5kg Pflanzenmaterial!
    Wenn ich aber jetzt nur 1 kg Material (nicht mehr verfügbar) und 1l Wasser destilliere, laufe ich Gefahr, dass die Destille trocken läuft?
    Kann ich Thuja-öl in die Duftlampe geben? Oder ist dieses Öl zu stark oder auf Dauer schädlich?
    Kann ich jede Thuja Sorte verwenden? Keine Ahnung welche Thuja in meinem Garten steht! Ich bedanke mich im Voraus für die Antworten und bitte weiter so! Ein Lob auch für die Homepage! lg Pam
    Antwort
    Danke, freut uns!
    Nein, das hängt davon ab wieviel Hydrolat Sie entnehmen. Bei 1 Liter Wasser keinesfalls mehr als 0,5 Liter, da einige (getrocknete) Pflanzen den Dampf förmlich aufsaugen. Sie merken das auch am Geräusch: solange ein Kochgeräusch hörbar ist, kein Problem. Sobald es jedoch beginnt zu zischen, die Heizung SOFORT entfernen. Anmerkung: je größer der (leere) Dampfraum, desto geringer wird die Ölausbeute sein. Die Destille daher keinesfalls weniger als ca. 2/3 befüllen.
    Thujaöl ist giftig, daher würde ich es nicht unbedingt in die Duftlampe geben.
  • Eintrag Nr. 303

    Sebastian | NDS, 23.10.2008 17:48:05
    Ich interesiere mich für die Gewinnung von ätherischen Ölen und habe mir auch Ihr Buch gekauft.
    Für viele Dinge, die in diesem Buch beschrieben sind, braucht man Ethanol. Als Tipp steht dort, dass man Ethanol auch selber herstellen kann, in dem man Wasser-Zucker vergärt und destilliert.
    Hier auf der Seite steht, dass die "billigere" Destille (Leonardo) nicht zum Ethanol destillieren geeignet sei.
    Jetzt meine Fragen:
    1. Liegt das daran, dass die Kühlleistung nicht ausreicht oder hat das einen andern Grund?
    2.Wenn die Kühlleistung nicht ausreicht, könnte man an den Auslauf einen Schlauch befestigen und den dann duch z.B. einen Topf mit kaltem Wasser führen um die Kühlleistung zu erhöhen?
    Antwort
    ad 1) Ja, außerdem fehlt ein Dampfthermometer, wodurch die drei Fraktionen Vor-, Mittel- und Nachlauf nicht ausreichend voneinander getrennt werden können (wie im Buch "Schnapsbrennen als Hobby" beschrieben, siehe www.schnapsbrennen.at).
    ad 2) Natürlich kann ein Heimwerker die Anlage entsprechend umgebauen. Aber das geht mit einem herkömmlichen Druckkochtopf auch. Der eigentliche Anwendungsbereich der Anlage "Leonardo" ist jedoch die Herstellung ätherischer Öle, NICHT die Alkoholdestillation.
  • Eintrag Nr. 302

    harry | franken, 07.09.2008 02:37:22
    Hallo miteinander
    Haben eigentlich (ungespritzte) Weinblätter auch ätherische öle? oder ist es möglich den saft den die reben im frühjahr nach dem rückschnitt abgeben (bluten) zu destillieren? Falls ja für was kann man das destillat verwenden
    Grüsse und ein dickes lob für die sehr guten informationen auf diesen seiten
    Antwort
    Nein, Weinblätter enthalten kein ätherisches Öl. Destillieren lässt sich der Saft sicher, vermutlich wird dabei aber nur destilliertes Wasser herauskommen. Was anderes wäre es wenn der Saft vergoren und anschließend gebrannt wird. Aber auch für diesen Fall haben wir keinerlei Erfahrungen.
    Danke!
  • Eintrag Nr. 301

    Dennis | NRW, 27.08.2008 14:25:59
    Hallo!

    Endlich habe ich mich dazu entschieden das Buch zum Thema ätherische Öle von Ihnen zu kaufen und ich muss sagen, ich bin restlos begeistert.
    Ich habe monatelang in verschiedener Literatur über die Herstellung ätherische Öle zwischen den Zeilen lesen müssen, um trotzdem keine vollständige Anleitung zur Enfleurage, Kaltpressung, Destillation etc. zu finden.
    In Ihrem Buch ist ALLES drin, was ich immer wissen wollte. Es ist einfach fabelhaft alles 1:1 zu sehen und nicht erst herauslesen zu müssen, wie man es selbst anstellen könnte. Es ist jeden Cent wert.

    Folglich haben sich in der Zeit viele Fragen angehäuft, die ich auf der Seele habe. Sie sind im Laufe der Zeit aufgetaucht und ich vermag keine Antwort zu finden.
    Ich hoffe Sie beantworten mir alle, auch wenn es mehr als 3 oder 4 sind.

    1. Enfleurage: Mir ist immer noch eine Frage offen – Warum legt man die Blüten erst auf Fett, um die Pomade hinterher dann doch mit Alkohol auszuwaschen? Warum gibt man die Blüten nicht direkt in Alkohol und wechselt im Alkohol die Blüten immer aus?
    2. Wie kann ich Brennnessel- oder Heu- Essenz herstellen? Ich verstehe das Prinzip der Co-Destillation nicht ganze. Vermischen sich dann nicht die ätherischen Öle im Destillat?
    3. Gibt es nun ätherische Öl von Hyazinthen, Veilchen, Geißblatt oder nicht? Man ließt oft, dass es diese Öle gar nicht gibt, sondern nur aus dem Reagenzglas. Kann ich Hyazinthen nicht mittels Alkoholauszug selber verarbeiten? Oder Veilchen via Enfleurage? Man riecht ja den Duft – irgendwo muss er ja herkommen.
    4. Primavera Life bietet neuerdings Ölauszüge teurer Duftöle, wie Jasmin oder Tuberose auf Jojoba-Basis an – ist dies eine mögliche Variante zur Extraktion mit Alkohol, die man auch leicht Zuhause nachmachen kann? Zum Beispiel mit Ginster o.ä?
    5. Ich habe selber vor einigen Tagen 3 zerriebene Tonkabohnen mit wenig Alkohol versetzt. Mein Ziel war es den Tonka-Extrakt von Primavera nachzuahmen. Es riecht beinahe identisch – außer der scharfen Alkoholnote. Kann man die Endprodukte vergleichen und würde Selbiges auch mit Vanilleschoten gelingen? Das darin enthaltene Vanillin löst sich ja ähnlich gut wie das in den Bohnen enthaltene Cumarin.
    6. Wie sie schon gemerkt haben benutze ich viel Alkohol bei meinen Versuchen neben der Gewinnung durch Wasserdampfdestillation. Kann ich mir ihn nicht durch vergären von Zucker durch Bäckerhefe selber herstellen, um damit ätherische Öle zu extrahieren?
    7. Ich habe mir eine Variante zur Kaltpressung von Zitrusschalen überlegt, wäre sie sinnvoll? Zitrusschalen in einer Schale sammeln und mit kaltem Wasser bedecken. Nun mit einem „Zauberstab“ die Schalen fein pürieren. Wenn ich jetzt das Gemisch nun zentrifugiere, müsste sich das reine ätherische Öl doch oben absetzen, oder?
    8. Warum wird in industriellem Maßstab meist das fortpflanzungsgefährdende Hexan als Lösungsmittel für teure ätherische Öle, wie Jasmin verwendet und nicht ungefährlicher Alkohol? Welche Vorteile besitzt Hexan gegenüber Alkohol?
    9. Der letzte Punkt ist keine Frage, sondern eher eine Bitte: Ich habe mir überlegt im nächsten Jahr viele verschiedene Pflanzen anzubauen, die ich zur Herstellung ätherischer Öle benutzen kann, wie Tagetes, Dill , etc. – genug Platz habe ich dafür.
    Inspiriert von dem Garten im Hintergrund, in ihrer Anleitung zur Herstellung von Dillspitzenöl auf ihrer Homepage, wollte ich wissen, ob Sie irgendwelche praktischen Tipps oder Ratschläge für mich zum Thema „Anbau“ haben. Ich nehme an, Sie haben darin eine Menge Erfahrung, oder bauen Sie selber keine Pflanzen an?
    Welche Pflanzen haben Sie im Garten und welche haben sich als besonders ertragreich oder auffällig gezeigt? Gehen Sie zu bestimmten Zeiten im Jahr bestimmte Pflanzen in der Natur sammeln oder pflegen sie sonstige Bräuche?
    Mich interessiert es einfach, wie ein anderer Hobby-Destillateur arbeitet, weil ich in meiner näheren Umgebung keine Ansprechpartner dafür habe. Aufgrund Ihres super gelungenen Buches habe ich gedacht, finde ich hier meine Antworten.

    Das ist zwar mehr wie ein Interview geworden, aber ich hoffe Sie nehmen sich trotzdem die Zeit meine vielen Fragen Punkt für Punkt zu beantworten. Sie sind wirklich wichtig für mich und die Quintessenz dessen, was mir noch unklar ist.

    Gruß, Dennis P.
    Antwort
    Danke, das freut uns natürlich!
    ad 1) ätherische Öle können viel besser mit Hexan bzw. Fett aus den Pflanzen extrahiert werden als mit Alkohol. Daher ist Enfleurage in Bezug auf die Ausbeute auch mit einer Lösemittelextraktion vergleichbar, nur wird statt dem Lösemittel Hexan (festes) Fett verwendet. Die anschließende Alkoholbehandlung ist nicht zwingend notwendig. Der Alkohol nimmt nur einen Teil der im Fett gelösten ätherischen Öle auf. Das Ergebnis sind somit zwei verwertbare Produkte: nach wie vor das Fett und der Alkohol. Wenn Sie die Pflanzen direkt in den Alkohol geben, wird nur ein geringer Teil des Öles extrahiert.
    ad 2) Ja, Sie haben schon recht, bei einer Co-Destillation ist das Produkt immer ein Gemisch. Aber anders läßt sich z.B. Heublumenöl nicht gewinnen. Eigentlich ist dieses Verfahren auch eine Art von Lösemittelextraktion, nur dass in diesem Fall das Lösemittel ebenfalls ein ätherisches Öl ist, was natürlcih auch den Geruch beeinflusst.
    ad 3) Nicht alle Pflanzen die duften enthalten ätherische Öle. Es ist zwar durchaus möglich, dass ein alkoholischer Auszug aus Veilchen nach diesen riecht, der Grund dafür sind jedoch keine leicht flüchtigen Substanzen (ätherische Öle), sondern z.B. Feststoffe.
    ad 4) Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: einerseits könnten reine ätherische Öle mit Trägeröl (Jojoba-Öl) verdünnt worden sein, oder es handelt sich tatsächlich um mazerierte Produkte (Pflanzen in Öl eingelegt). Am besten beim Händler/Hersteller nachfragen!
    ad 5) Es ist durchaus möglich, dass der scharfe Alkoholgeruch abnimmt, wenn Sie mehr Bohnen in dieselbe Menge Alkohol geben oder den Behälter einige Tage offen stehenlassen. Ja, mit Vanilleschoten gelingt dieses Verfahren auch. Bei Vanille üblich sind jedoch Lösemittelextraktion und anschließender Alkoholbehandlung (Absolue), weil ergiebiger und mehr Inhaltsstoffe (Wachse, Farbstoffe usw.) extrahiert werden.
    ad 6) Prinzipiell ja, dann ist der Aufwand jedoch immens um daraus hochprozentigen (94-96%vol) und vor allem sehr reinen Alkohol herzustellen. Der Alkohol muss frei von allen Gärnebenprodukten wie Vorlauf o.ä. sein. Außerdem würde ich Ihnen statt der Bäcker- die Turbohefe empfehlen. Mehr Hinweise diesbezüglich finden Sie unter www.schnapsbrennen.at.
    ad 7) Ist durchaus einen Versuch wert. Sie können das Gemisch jedoch auch einige Tage einfach stehen lassen, dann sollte sich ebenfalls das Öl an der Oberfläche sammeln.
    ad 8) Wie bereits beschrieben: die Alkoholextraktion gelingt oft überhaupt nicht oder nur sehr schlecht in Vergleich zu den enormen Ausbeuten bei Hexan.
    ad 9) Doch wir bauen auch Kräuter zum Destillieren in unserem Garten an. Die Größe ist mit Absicht eher klein, in der Dimension eines "normalen" Kräuterbeetes. Damit wir zeigen können, dass tatsächlich jeder, der einen Kräutergarten bestellt, daraus auch ätherische Öle gewinnen kann. Es sind alle Sorten möglich, die bei unserem Klima überwintern oder sich als Topfpflanzen zumindest überwintern lassen. Nach unserer Erfahrung haben folgende selbstangebaute Pflanzen besonders hohe Ausbeuten bzw. gut riechende Öle: Rosmarin, viele Minzsorten, Gold-/Rosenmelisse (Indianernessel), Oregano, Basilikum, Ysop, Lavendel, Zitronenmelisse, Thymian, Gewürztagetes, Wermuth, Salbei, Lorbeer usw.
  • Eintrag Nr. 300

    christine | schweiz, 12.08.2008 16:03:33
    Habe eine, vielleicht etwas, dumme frage: ich habe einen teppich der nach katzenurin riecht, wurde gereinigt und nun ist immer noch ein wenig des geruchs hängen geblieben.
    nun hatte ich die idee ich könnte den teppich mit teebaumöl auffrischen, wie kann ich das ätherische öl irgendwie wasserlöslich machen und dies per sprühflasche dünn auf den floor aufsprühen? teebaumöl würde auch noch die katze davon abhalten sich wieder auf dem teppich zu versäubern.
    danke für alle tips und tricks
    christine
    Antwort
    Das ätherische Öl in 96%vol Alkohol auflösen und auf den Teppich versprühen.
  • Eintrag Nr. 299

    Regina | Heidelberg, 30.07.2008 11:43:55
    Kompliment für das tolle Buch!
    Warum haben sie nie die Farbe der Öle dazu geschrieben?
    Ich habe ätherische Öle auf verschiedene Arten hergestellt. Diese haben z.T. unterschiedliche Farben. Woran liegt das? Gibt es eine Farbe, die das Öl haben muss, um sicher zugehen, dass es das "richtige" ist?
    Ich schreibe an der Uni meine Zulassungsarbeit darüber. Deshalb wäre es perfekt, wenn sie sogar Literatur dazu hätten.
    Herzlichen Dank
    Antwort
    Weil die Farbe sehr stark variieren kann. Ätherische Öle sind ein Gemisch aus einer Vielzahl organischer Verbindungen. Der Großteil davon ist zwar farblos, aber einige haben eine charakteristische Eigenfarbe, z.B. Azulen-blaues Kamillenöl. Üblicherweise zeigen ätherische Öle Farbschattierungen von farblos über hellgrün, gelb bis braun oder rot. Die genaue Zusammensetzung, also das Mengenverhältnis der Einzelkomponenten, eines ätherischen Öles und damit auch die Farbe wird von sehr vielen Faktoren beeinflusst: Gewinnungsverfahren, Anlagenmaterial, Behandlung des Pflanzenmaterials vor der Ölgewinnung, Erntezeitpunkt, Witterung vor der Ernte, Bodenbeschaffenheit usw. Bei getrocknetem Material können auch Feinststäube die ins ätherische Öl/Hydrolat gelangen der Grund für Färbungen sein.
    Z.B. ist Rosenöl aus Wasserdampfdestillation farblos bis hellgrün, Rosenöl aus Lösemittelextraktion hingegen tiefrot, weil in diesem Fall auch Wachse und Farbstoffe der Blüten mitextrahiert werden.
  • Eintrag Nr. 298

    Karin | Südtirol, 23.07.2008 21:57:15
    Kann ich, wenn ich Pfefferminzöl destilliert habe, das Hydrolat verwenden einen Angesetzten Schnaps zu machen?
    Antwort
    Ja, selbstverständlich! Auch das ätherische Öl können Sie dazu verwenden. Viele Likörrezepte mit ätherischen Ölen finden Sie im Buch "ätherische Öle selbst herstellen"
  • Eintrag Nr. 297

    Andrea | Graz, 23.07.2008 11:04:17
    Hallo,
    ich habe eine Frage was ich mit selbst hergestellten ätherischen Ölen alles machen kann. Was brauch ich rechtlich/gewerbewirtschaftlich wenn ich z. B. für meine Seifen die ich verkaufe, mein selbst hergestelltes äth. Öl verwenden möchte.
    Vielen Dank für Auskünfte.
    Liebe Grüße,

    Andrea
    Antwort
    Wenn Sie bereits selbst hergestellte Seifen verkaufen, benötigen Sie keine weiteren Genehmigungen/Gewerbescheine. Unter einer Bedingung: der Verkauf darf nicht für medizinische Zwecke gedacht sein.
  • Eintrag Nr. 296

    martina zimmermann | unterfranken, 19.07.2008 18:15:46
    hallo ich bin ganz am anfang und hab eine frage
    wenn ich aus meinem garten pfefferminze nehme und diese im mörser zu einem brei verreibe kann ich das dann in die badewanne geben damit es evtl ein wenig erkältungsbeschwerden hilft die pampe wird in ein säckchen gefüllt oder ist das nur schwachsinn was ich versuchen will
    ich hoffe es kann mir jemand helfen oder ein paar tips geben
    ich bin für jeden vorschlag offen
    martina zimmermann :o)
    Antwort
    Das Problem ist die Dosis. Für ein Vollbad braucht man in etwa 20 Tropfen. Dafür werden grob geschätzt ca. 0,5 kg frisches Minzkraut benötigt. Diese Menge zu zerreiben ist doch ein wenig mühsam. Weiters: das Kraut muss immer so frisch wie möglich zerrieben und in die Badewanne gegeben werden, sonst beginnt es zu fermentieren und dann war die Mühe umsonst. Mit Mörser und per Hand dauert das Zerreiben dieser Menge jedoch einige Stunden.
  • Eintrag Nr. 295

    Sebastian von Ehr | Koblenz, 19.07.2008 12:55:33
    Hallo!
    Ich bin auf der Suche nach Informationen rund um das Thema essbare ätherische Öle, doch leider war diese bisher "nicht" sonderlich erfolgreich... Oft kann man lesen, dass einge Öle zu agressiv sind, um sie zu verzehren, doch genauere Informationen bzw. eine genaue Aufstellung hierzu ist sehr schwer zu finden... Für ein paar Tipps wäre ich Ihnen sehr verbunden.
    Mit freundliche Grüßen
    Sebastian von Ehr
    Antwort
    Das hat auch einen Grund: ALLE ätherischen Öle sind in Reinform giftig. Stark verdünnt sind ätherische Öle aus "klassischen" Küchenkräutern/-gewürzen (Rosmarin, Oregano, Minze, Pfeffer, Anis usw.) jedoch sehr wohl genießbar. Klarerweise nur, wenn diese mittels Wasserdampfdestillation, nicht durch Lösemittelextraktion, hergestellt und nicht mit allem Möglichen gestreckt/verfälscht wurden.
    Verdünnung: ca. 5-15 Tropfen je Liter. Ätherische Öle können entweder mit allen fetten Ölen (Sonnenblumenöl, Nussöl, Distelöl, Maiskeimöl etc.) oder Alkohol verdünnt werden. Rezepte für Gewürzöl-Mischungen bzw. Liköre finden Sie im Buch "ätherische Öle selbst herstellen".
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